n der Januar-Ausgabe Eurer Rute & Rolle schreibt Dirk Nestler über die Angelei mit leichten Baitcaster-Rollen. Er gibt darin Tipps für Einsteiger, Fortgeschrittene und Profis. Hier lest Ihr einen ergänzenden Artikel zum Thema Baitcaster-Tuning. Viel Spaß dabei.

Weiter, leichter und maximal einzigartig – das sind die drei Leitbilder des gepflegten Baitcaster-Tuning. Nur wenige Rollen am Markt können von Haus aus Köder unter 5 Gramm vernünftig bedienen, viele Rollen wiegen zu Viel für eine echte Ultraleicht-Gerte und so gut wie Alle sehen original viel zu langweilig aus. Und genau da kommt das Tuning ins Spiel! Wie ihr aus einer Standardrolle eine extrem leistungsfähiges Unikat macht, erfahrt ihr jetzt.

Nach dem Einkauf beim Teilehändler eures Vertrauens, geht es direkt an die Werkbank. Schritt für Schritt zeige ich euch jetzt wie ihr, in dem Fall Abu-Rollen, bis ins Detail umbaut. Bitte beachtet immer die mitgelieferten Anleitungen und Eigenheiten jeder Rolle und denkt an den eventuellen Garantieverlust, wenn ihr eure Rollen öffnet!

Spule, Lager und Wurfbremse

Für die Performance der Rolle absolut entscheidend – die Spule und deren Lager. Am besten holt man sich ein fertiges Spulen-Kit, dann sind Spule, Lager und oft sogar Bremssystem mit dabei. Bei der gezeigten Revo MGX wird dadurch sogar auf eine leistungsfähigere, aber zickigere, Magnetbremse umgebaut.

Zuerst wird aus optischen Gründen das Stellrad für die Wurfbremse getauscht. Danach die komplette Bremseinheit im Seitendeckel. Nun noch das Spulerlager im Seitendeckel ersetzen und die Spule einsetzen. Fertig ist die Rolle mit Keramiklagern, leichter flacher Spule und umgebauter Wurfbremse.

Kurbel und Knäufe

Schon fast ein Basic im Rollentuning – das Austauschen der Kurbel. Einfach die Sicherung der Kurbelmutter entfernen, Mutter abdrehen und Kurbel abnehmen. Nun könnt ihr eine Andere montieren oder sogar noch die Knäufe tauschen. Deckel vom Knauf abdrehen, Schlitzschraube innen lösen und schon kann man das Teil einfach wechseln.

Bodyparts

Die nächsten kleinen Schritte dienen dem reinen Optiktuning der Rolle. Für diesen Zweck kann man zum Beispiel den Bremsstern auf der Kurbelseite tauschen, einfach Kurbel abbauen und Bremsstern abschrauben. Den darunter liegenden Klicker und die Bremsscheiben wieder wie vorher montieren und den neuen Bremsstern aufsetzen.

Zusätzlich kann man noch den Knopf der Spulenbremse tauschen. Hier auch einfach abschrauben und bei der Montage auf die Reihenfolge der Teile achten, fertig.

Das nächste „Teil für´s Auge“ ist die Sicherungsschraube vom Seitendeckel. Sprengring entfernen, Feder abziehen und Schraube tauschen.

Zusätzlich kann man noch den Knopf der Spulenbremse tauschen. Hier auch einfach abschrauben und bei der Montage auf die Reihenfolge der Teile achten, fertig.

Das nächste „Teil für´s Auge“ ist die Sicherungsschraube vom Seitendeckel. Sprengring entfernen, Feder abziehen und Schraube tauschen.

Von der Pflicht zur Kür

Die nächsten Steps sollte man dann wirklich nur umsetzen, wenn man keine zwei linken Hände hat, denn jetzt geht´s wirklich ans Eingemachte. Die Rolle muss komplett demontiert werden. Dazu müssen alle Gehäuseschrauben gelöst werden. Das sind zwei oder drei auf der Kurbelseite, eine gegenüber auf der Spulenseite und oft noch die Schraube von der Wartungsöffnung an der Unterseite.

Nachdem man das Getriebe entfernt hat und sicher gemerkt hat in welcher Reihenfolge es wieder zu montieren ist, kann man mit einer Schraube die Daumentaste lösen und den Führungsbolzen rausziehen. Schon kann die neue Aluminiumtaste montiert werden.

Zu guter Letzt wollen wir noch die Teile der Schnurführung in Aluminium und Farbe sehen. Mit zwei Schrauben wird die Frontblende gehalten – ab damit.

Jetzt entfernt man die Sicherung auf der Kurbelseite für die Führung und auf der anderen Seite die Sicherung für die Hülse der Schnurführung, in welcher der Wormshaft sitzt.

Jetzt baut Ihr die ganze Schnurführung vorsichtig auseinander und ersetzt die im Set mitgelieferten Teile. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Baitcaster-Tuning – mein Fazit:

Natürlich wird der ein oder andere Blut und Wasser beim Umbau schwitzen, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen, oder? Ihr müsst ja nicht gleich das extreme große Familienmenu ordern, aber aus den zwei Rollen sind doch herrliche Unikate entstanden, welche beide an Gewicht verloren haben und Köder bis unter 3 Gramm spielend bedienen. Der Aufwand hat sich definitiv gelohnt!

 

Autor: Dirk Nestler

 

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