Wer passend zur Rolle beim Fachhändler seines Vertrauens auch gleich noch Schnur kauft, bekommt diese in der Regel maschinell aufgespult – ein guter Service! Doch spätestens, wenn nach einiger Zeit der Schnurwechsel ansteht, müssen wir selber ran. Wie es mit monofiler und geflochtener Schnur funktio­niert, welche Knoten nötig sind und wie wir lästigen Drall verhindern, zeigen wir Dir jetzt.

Schritt 1

Am einfachsten lässt es sich kurbeln, wenn die Rolle an einer Rute montiert ist. Bevor wir die Schnur an der Spule befestigen, müssen wir nur daran denken, sie einmal durch den ersten Rutenring zu fädeln. Später geht das nicht mehr.

Schritt 2

Zunächst will die Schnur an der Spule befestigt werden. Ganz faule Zeitgenossen machen’s mit Klebeband. Aber im Fall der Fälle, nämlich wenn ein Fisch die gesamte Schnur von der Rolle zieht, hält diese Befestigung natürlich nicht. Deshalb zur Sicherheit lieber einen Spulenachsenknoten* (s. Zeichnung) machen.

Schritt 3

Die Schnurspule stecken wir am besten auf einen Stift, Kochlöffel oder Erdspieß, damit sie frei drehen kann. Im besten Fall hält eine zweite Person die Spule, während Du kurbelst. Im Handel gibt es auch praktische Aufspulhilfen, die sich per Saugnapf an Türen, Fenstern oder Möbelstücken befestigen lassen (zum Beispiel von Cormoran oder Askari) – eine wirklich sinnvolle Anschaffung!

Schritt 4

Die Schnur muss unter Spannung auf der Spule verlegt werden. Sonst schneiden obere Lagen später in die unteren ein oder die Schnur läuft nicht gleichmäßig ab, was zu Verwicklungen führt. Wer in eine Aufspulhilfe investiert, hat es einfach, denn über eine Feder lässt sich die Spule unterschiedlich stark bremsen, so dass die Schnur mit entsprechendem Druck aufgespult wird. Die meisten Angler lassen die Schnur beim Kurbeln durch einen Lappen gleiten und üben mit dem Daumen und Zeigefinger Druck auf die Schnur aus.

Schritt 5

Vor allem Monofile neigt zum Verdrallen. Später beim Fischen springt sie dadurch ungewollt von der Rolle, bildet Schlaufen und Verwicklungen, bei denen nur noch der Griff zur Schere hilft. Entgegenwirken können wir dem Drall, indem wir die Spule – wie beschrieben – frei drehen lassen und vor allem langsam aufspulen. Also, nicht im Affenzahn an der Kurbel drehen.

Schritt 6

Nicht zu viel und nicht zu wenig: So sieht eine gut gefüllte Rolle aus. Spulen wir zu wenig Leine auf, erhöht sich der Reibungswiderstand an der Spulenkante enorm und die Wurfweite nimmt massiv ab. Übertreiben sollten wir es aber auch nicht. Denn liegt zu viel Schnur auf der Spule, springt sie in großen Klängen von der Rolle und sorgt für Verwicklungen.

(Visited 4.033 times, 1 visits today)