Die Meerforelle – viele träumen vom Fang eines der kampfstarken und schmackhaften Ostseebewohners. „Fisch der tausend Würfe“ heißt die Silberne im Volksmund. Wie sich der Erfolg beim Watangeln an der Küste einstellt, erfährst Du hier:

Unzählige Strände und Wasser wohin das Auge reicht – das zeichnet die Ostsee aus. Wer das erste Mal mit der Wathose ins kühle Nass steigt, den erschlagen die unendlichen Weiten. Wo beginne ich mit dem Fischen? Gibt´s hier überhaupt Meerforellen? Und finden diese meinen Köder? Fragen über Fragen und schnell machen sich erste Zweifel breit. Anfänger geben häufig viel zu früh auf und glauben, dass alles keinen Sinn macht. Nur wer zu Beginn Glück hat, einen der temperamentvollen Silberbarren ans Band zu bekommen, bleibt bei der Stange.

Die beste Zeit

Damit Du die Flinte nicht zu früh ins Korn, oder besser gesagt die Spinnrute in den Sand wirfst, beginnst Du am besten im März mit dem ersten Versuch. Dieser Monat ist die beste Zeit für die Meerforellenjagd.

Wenn sich das Wasser nach einem eisigen Februar langsam erwärmt, kommen die räuberischen Fettflossenträger richtig in Fahrt. Wild attackieren sie fast alles, was sich vor ihrer Nase bewegt. Jetzt heißt es: Ab an die Ostsee und rein in die Wathose!

Platzwahl

Nicht jeder Strandabschnitt ist gleich gut. Sandige Bereiche bringen nur ab und an mal einen Fisch. Besser: Suche Dir Plätze, an denen der Boden sehr abwechslungsreich ist. Sogenannter Leopardengrund ist das typische Meerforellenrevier. Hier findest Du mit Blasentang bewachsene Steine, kleinere Sandflächen und Muscheln unter Wasser. Wenn die See ruhig ist, kannst Du diese Stellen gut mit einer Polarisationsbrille erkennen. Beim Waten merkst Du schnell, ob sich unter Deinen Füßen Sand, Kies oder größere Steine befinden. Aber Vorsicht: Leopardengrund ist häufig auch rutschig. Deshalb sind Wathosen mit Filzsohlen zu empfehlen, mit denen Du einen guten Halt hast. Zwischen den ganzen Algen wimmelt es nur so an Futter und deshalb suchen Meerforellen hier viel öfter nach Nahrung.

Wind

Wenn es draußen so richtig ungemütlich ist und der Wind auf den Strand bläst, will keiner gerne in der Ostsee stehen. Doch gerade jetzt lohnt sich ein Versuch, da Nahrung frei gespült wird und das Wasser durch Schwebteilchen trübe ist. Vergiss die ruhige, windgeschützte Bucht und fahre dorthin, wo Dir die Brise ins Gesicht weht – denn hier findest Du die Räuber. Doch bevor Du Dich ins Auto setzt und losfährst, gilt es, sich richtig warm anzuziehen. Gerade im März ist es oftmals sehr kalt und der Wind macht es noch unangenehmer. Mehrere Lagen warmer Kleidung und eine Neopren-Wathose schützen Dich vor den eisigen Temperaturen.

Perfekte Köder

Meerforellen sind gierige Räuber, die vor deftigen Happen nicht zurückschrecken. Deshalb sind Küstenblinker und -wobbler immer eine gute Wahl. Sie imitieren kleine Fische wie zum Beispiel Sandaale, Heringe oder Grundeln. Es gibt aber auch Tage, an denen Du mit großen Ködern wenig fängst. Nicht, weil keine Meerforellen vor Deinen Füßen schwimmen, sondern, weil die Silbernen sich auf kleine Wasserbewohner wie Tangläufer oder Garnelen eingeschossen haben. Eine Fliege hinterm Sbirolino fängt nun deutlich besser als ein Blinker!

Gute Führung

Den Köder einfach auswerfen und monoton wieder einkurbeln, bringt selten Bisse. Führe Deinen Blinker, aber auch die Fliege hinterm Sbirolino, sehr variantenreich. Gib mal Gas und lasse den „Verführer“ anschließend für ein paar Sekunden zum Grund sinken. Häufig beißen Meerforellen genau dann, wenn Du nach einer Pause erneut durchstartest – und der Drill Deiner ersten Meerforelle beginnt!

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